Sachkundenachweis zur Schlachtung kleiner Wiederkäuer

Am 28. und 29. September 2018 veranstaltete der Arbeitskreis Tiroler Berglamm erstmalig einen Sachkundenachweis zur Schlachtung kleiner Wiederkäuer. 14 interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Tirol und der Steiermark trafen sich an der Landwirtschaftlichen Landeslehranstalt in Imst, um ein Maß an Grundwissen im Bereich Schlachtung und Zerteilung von Schafen und Ziegen zu erlangen bzw. bereits vorhandenes Fachwissen zu vertiefen. Als Referent konnte Metzgermeister Hermann Jakob aus Maienleus in Deutschland gewonnen werden. Dieser wurde beim praktischen Teil von Schafbauer und Metzger Josef Schnegg aus Imsterberg unterstützt.

Um alle TeilnehmerInnen auf denselben Wissensstand zu bringen, begann das Seminar am Freitagnachmittag mit dem theoretischen Teil. Neben den gesetzlichen Bestimmungen bei der Schlachtung wurden weitere Themen, die direkt mit dem Betäuben und Schlachten in Verbindung gebracht werden, besprochen und ausdiskutiert. Zur besseren Vertiefung des erlernten Fachwissens, wurde der Lehrfilm „Richtiges Betäuben und Schlachten von Schafen und Ziegen am Bauernhof“ präsentiert. Da der Sachkundenachweis eine positiv absolvierte Prüfung der dargestellten Lehrinhalte vorsieht, wurden zum Abschluss des Tages die wesentlichen Themenbereiche wiederholt und genauestens besprochen. Der praktische Teil am Samstag wurde im Schlachtraum am Gutshof der LLA Imst abgehalten. Metzger Josef Schnegg zeigt anhand eines Schlachtlammes vor, wie Schafe und Ziegen richtig betäubt, geschlachtet und ausgelöst werden. Im Anschluss daran bestand für die TeilnehmerInnen die Möglichkeit, das theoretisch erlernte und praktisch vorgezeigte in die Praxis umzusetzen. Dazu wurde immer Zweiergruppen gebildet. Jedes Paar konnte einen bestimmten Teil der Schlachtung übernehmen. Nachdem alle drei Tiere fachgerecht geschlachtet wurden, ging es an die Zerteilung. Die beiden Metzger zeigten diverse Methoden vor, wie Schlachtkörper von Schafen und Ziegen ausgelöst bzw. zerteilt werden können. Da die Tiere nach der Schlachtung in etwa drei Tage abhängen sollten, wurden zwei mitgebrachte, bereits abgehangene Schlachtkörper zerwirkt. Neben dem tierschutzgerechten Schlachten wurde auch die Weiterverarbeitung von weniger wertvollen Teilstücken in den Fokus der Veranstaltung genommen. Aus den anfallenden Bauchlappen wurde Faschiertes gemacht und zu Fleischleibchen weiterverarbeitet. Diese wurden zu Mittag abgebraten und in Form von Hamburgern verkostet. Aus der Leber und anderen „Abfällen“ wurde Leberwurst für jede/n Teilnehmer/in produziert. Im Anschluss an die Verkostung wurde der Schlachtraum gereinigt und die wichtigsten Inhalte des Sachkundenachweises wiederholt. Zum Abschluss der Veranstaltung fand die Prüfung zur Erlangung der Sachkunde bei kleinen Wiederkäuern statt. Diese wurde in schriftlicher Form von beiden Referenten abgenommen und geprüft. Erfreulicherweise konnten alle Beteiligte die Prüfung zur Erlangung des Sachkundenachweises positiv absolviert.

Deckblatt Sachkundenachweis kleiner Wiederkäuer

Präsentation Sachkundenachweis kleiner Wiederkäuer

Skriptum Hermann Jakob

Wiederholung der wesentlichen Inhalte im Seminarraum am Gutshof der LLA Imst

Fachgerechtes zerteilen eines Schlachtlammes

Fachgerechte Schlachtung eines Lammes

Theorieteil im Seminarraum der LLA Imst

 

By | 2018-10-02T16:05:11+00:00 Oktober 2nd, 2018|Categories: Bildung|0 Comments