Informationsveranstaltung zum Thema Herdenschutz in Kematen

Heute fand eine Informationsveranstaltung zum Thema Herdenschutz in Kematen statt. Mit großer Erwartung wurde dabei das Referat vom Martin Keller aus der Schweiz, wo er aus Erfahrungen zum Thema Herdenschutzhunde berichtete. Martin Keller ist Obmann der VWL-Vereinigung zum Schutz der Weidetierhaltung und ländlichem Lebensraum der Kantone Glarus, St. Gallen und beider Appenzell. Die Vereinigung wurde von betroffenen Landwirten gegründet, um die Interessen der Landwirtschaft verbunden mit den vielfältigen Problemen durch die Wiederansiedlung des Wolfes gegenüber der Öffentlichkeit darstellen zu können (www.vwl-ost.ch). Wie Keller gleich einleitend anführte, ist die oft in anderen Ländern gepriesene Erfolgsstory des Herdenschutzsystems in der Schweiz eine Wunschvorstellung. Mehrkosten durch Behirtung und bauliche Maßnahmen, Wolfsrisse trotz Herdenschutzhunde, Konflikte und Angriffe auf Wanderer und Touristen durch Herdenschutzhunden bringen die Landwirte und Almbauern in eine besondere Situation. Anders formuliert „Im Sommer auf der Alm mit den Schafen und Herdenschutzhunden – im Winter auf der Anklagebank bei Gerichten wegen Beißattacken der Herdenschutzhunde!!! Dies tritt nicht so oft auf, trotzdem spielen sie in der Verantwortlichkeit des Landwirtes in der Risikoabwägung eine Überlegung, ob man Almen weiter mit Almvieh bestoßt oder nicht. Positiv erwähnte Keller, dass die Schadensgutmachung durch den Bund gut funktioniert.

Viele Wortmeldungen zeigten die Brisanz dieses Themas. Die Wolfsvermehrungsrate liegt bei 30 %. Ein Wolfsmanagement muss unbedingt ausgearbeitet werden, um die Verbreitung des Wolfes in kontrollierten Bahnen zu halten. Diese Frage muss relativ schnell gelöst werden. Der Wolf ist längst schon nicht mehr nur eine Herausforderung der Landwirtschaft, sondern immer mehr auch für Gesellschaft und im Besonderen in Tirol auch für den Tourismus.

 

By | 2018-11-29T15:35:46+00:00 November 29th, 2018|Categories: Aktuelles|0 Comments